Samstag, 12. August 2006

Abenteuer Bücherladen

Nachdem ich am gestrigen Freitag ja den Höhepunkt meines bisherigen Kulturschockes hatte, ging es am Samstag mit dem Hauspapa Aturno und Tanja in den Stadtkern Monterreys, um Second-hand-Buchläden zu finden. Ich brauche das Buch "El laberinto de la soledad" von Octavio Paz, um es dann für "México: Sociedad y cultura" zusammenzufassen und Tanja braucht gaaaaanz viele Medizinbücher. Und bevor wir verloren gegangen wären, auf dem langen und verwirrenden Wegen der abenteuerlichen Busse, ist er einfach mit. Obwohl die Läden "nahe" waren, fuhren wir mit dem Bus 20 bis 30 Minuten. Busfahren ist echt obligatorisch hier: bin einige Male aufgrund wilder Ausweich- und Bremsmanöver aus dem Sitz gehoben bzw. in den Gang geschleudert worden. JIPI!!! Andale!!! Nachdem wir dann noch ein paar Blocks, links, rechts und geradeaus gegangen sind, standen wir dann auch endlich in dem Viertel der Buchläden. Ein Buchladen nach dem anderen. Und was für welche. Manche waren wohl Wohnhäuser und Stallungen früher. Und jetzt bis unters Dach mit Bücher vollgestopft. Manchmal erkennt man eine alphabetische Reihenfolge, oft bleibt aber nur der Gang zum Besitzer, der wohl alle auswendig kennt. Echt geniale Gedächtnisse haben die hier! Ich vergesse ja schon die Passwörter für meine eMail-accounts...

Im dritten Buchladen habe ich meinen Roman gefunden, Tanja ihre Bücher auch nicht im sechsten. Klar, sie brauchte auch aktuelle... Mensch Mädel! Nun gut, ein Versuch und ein Abenteuer war es auf jeden Fall wert. Ihr müsst aber wissen, dass es draußen windstille 40 Grad hat und das in einer 3.5 Mio-Stadt, in der man schon in der Orientierungswoche darauf hingewiesen wurde, dass man nur in geschlossenen Menschenmassen die Straße überqueren soll und auf keinen Fall bei einem Zebrastreifen, da die irgendwie das Tier des mexikanischen Autofahrers wecken lassen... Nach drei oder vier Stunden kamen wir wieder zuhause an. Ich habe die Klimaanlage bzw. das Gebläse in meinem Zimmer angemacht und zwei Stunden geschlafen. Um 20 Uhr war ich total durch den Wind, habe noch meine Hausaufgaben gemacht und eMails nach Deutschland und Australien geschickt. Lieben Gruß an dieser Stelle an Volker, der bestimmt nicht glauben kann, dass ich nen weblog eröffnet habe.

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